Italien: Mailand

Beim Anblick des majestätischen Schweizer Alpenpanoramas stellt sich bereits auf der Fahrt das Urlaubsgefühl ein. Diese wunderschöne Berglandschaft mit schroffen Felsformationen, schneebedeckten Gipfeln und zum Teil ziemlich steilen grünen Weiden begeistert uns einmal mehr.

Am frühen Nachmittag erreichen wir Mailand und checken im Altstadt-nah gelegenen Hotel Palazzo Porta Romana (mit eigener Tiefgarage) ein.

Mailänder Dom

Beim anschließenden Schlendern durch die Altstadt erreichen wir schon bald den Domplatz. Von der Sonne angestrahlt erhebt sich die grandiose Fassade des Mailänder Doms vor uns. Das Wahrzeichen der Stadt ist ein architektonisches Schmuckstück. Die perlweiße Fassade wird von 135 Turmspitzen und 3.200 Figuren geschmückt. Ein verlängertes Wochenende haben wir bereits 2014 in Mailand verbracht und seinerzeit den Dom inkl. der Dachterrasse (sehr empfehlenswert) ausgiebig besichtigt, ebenso wie die neben den Dom liegende bekannte Galleria Vittorio Emanuele II sowie zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten.

Mailand - Galleria Vittorio Emanuele II

Damals aber nicht besichtigt haben wir die Pinocoteca di Brera und die dort beherbergte eindrucksvolle Sammlung Alter italienischer Meister. 


Die Pinacoteca di Brera in Mailand gehört zu den bedeutendsten Kunstmuseen Italiens. Dieses ist stilvoll im Obergeschoss der jahrhundertealten Accademia di Belle Arte untergebracht. Es gibt Werke von Bellini, Mantegna, Caravaggio, Raffael, Rubens, Tintoretto, Tizian und vielen mehr zu bewundern, so dass man kaum umhin kommt, sich auf wenige Meisterwerke zu konzentrieren. Besonders begeistert uns das großflächige Gemälde der Predigt des heiligen Markus in Alexandria von den Bellini Brüdern. Obwohl die Künstler nie im Orient waren sind in dem Bild viele orientalische Elemente zu sehen. Bemerkenswert ist auch das Gemälde „Die Beweinung Christi“ von Andrea Mantegna, dem erstmals eine extreme perspektivische  Verkürzung der Darstellung des Leichnams Christi gelungen ist. Einen Besuch können wir für Kunstliebhaber nur empfehlen. 


Das angrenzende Künstlerviertel Brera hat mit vielen engen Gassen und reizvollen Geschäften sehr viel Charme. 


Für das Teatro alla Scala gäbe es heute sogar noch Tickets auf der Galeria. Auf den „billigen Plätzen“ (10€) hat man allerdings keinen wirklichen Blick, was uns bei einer Ballettaufführung dann doch irgendwie wichtig wäre.


So schlendern wir auf der Suche nach einem kleinen Restaurant durch die Galleria Vittorio Emanuele II. Die eindrucksvolle Passage ist üppig mit Stuck, Fresken und Marmor dekoriert und wird von einem Glasdach überspannt.


Galleria Vittorio Emanuele II

In der Galerie befinden sich vor allem elegante und hochpreisige Geschäfte der italienischen Luxusmarken sowie jede Menge Gastronomie. Wir entscheiden uns für „La Locanda del Gatto Rosso“ und essen mit Blick auf die Fassade der Galerie überraschend gut.


Schon mehrfach haben wir vergeblich versucht, Leonardo da Vincis berühmtes Gemälde „Das letzte Abendmahl“ zu besichtigen. Diesmal haben wir bereits vor sieben Wochen Eintrittskarten im Internet erworben. Nach einem kleinen italienischen Frühstück geht es direkt zum Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie


Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie

Nachdem wir die Online-Reservierung in Tickets eingetauscht haben müssen wir noch warten, bis unser gebuchtes Zeitfenster an der Reihe ist und genießen mit Blick auf die Kirchenfassade die Sonne und stimmen uns schon mal mit der angebotenen Audioguide-App auf das Kunstwerk ein. Aus konservatorischen Gründen ist eine Besichtigung nur in kleinen Gruppen von maximal 25 Teilnehmern für jeweils 15 Minuten möglich. 

Das in der Seccotechnik ausgeführte Bild schmückt die Nordwand des Refektoriums und zeigt Jesus mit den zwölf Aposteln, unmittelbar nachdem dieser ihnen beim letzten gemeinsamen Essen am Vorabend seiner Kreuzigung gesagt hatte: „Einer von euch wird mich verraten“. Das Bild Leonardos gilt als Meilenstein der Renaissance, denn es nahm wegen seiner korrekt wiedergegebenen perspektivischen Tiefe bahnbrechenden Einfluss auf die Malerei des Abendlandes. Die Seccotechnik hat sich leider als weniger geeignet herausgestellt und musste bereits nach kurzer Zeit restauriert werden. Wenn man vor diesem ca. 4 x 9 m messenden Gemälde steht, ist dieses wirklich sehr beeindruckend. Die Farben sind allerdings nicht mehr besonders intensiv. Mittels der App erhält man viele Detailinformationen zum Bild. Auf der gegenüberliegenden Wand befindet sich das Gemälde ‚Kreuzigung’ von Giovanni Donato da Magliano. Auch hierzu gibt es Erläuterungen auf dem Audioguide.


Auf die Einhaltung der 15 minütigen Besuchszeit wird strikt geachtet. Nicht verpassen sollte man, die Kirche Santa Maria delle Grazie zu besichtigen. Die im spätgotischen Stil gebaute Kirche wurde unter dem Künstler Bramante mit der neuen Weltsicht, der Renaissance gestaltet. Sie gilt als architektonisches Meisterstück der Renaissance und ist nicht ohne Grund Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. 


Die Ausmalung von 1482–1485 ist weitgehend original erhalten, da sie erst in den 1930er Jahren wieder freigelegt wurde. Insbesondere die freskierten Wände des Langhauses sind beeindruckend und auch ein Blick in den angrenzenden Kreuzgang ist lohnenswert.

Castello Sforzesco

Durch den Simplonpark gehen wir zum Castello Sforzesco. Die Festungsanlage aus rotem Backstein, die kein geringerer als Leonardo da Vinci entworfen hat, ist gewaltig. Wir müssen uns mangels Zeit mit den Außenanlagen zufrieden geben. 

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